Eine eigene Hunde-Hausapotheke?

Eine Hausapotheke für den Hund?

Kleine Unglücke oder Krankheiten passieren meistens dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Spät abends, am Wochenende oder der Klassiker natürlich an Feiertagen, wenn alles geschlossen hat.

Da ist es natürlich eine hervorragende Idee, etwas Vorsorge zu treffen.
Was für uns Menschen selbstverständlich ist, sollte für den Hund auch gelten. Zumal das auch noch ein Kostenfaktor ist.
Wir gehen, wenn es sein muss zum Arzt, zücken unsere Versichertenkarte und werden behandelt. Eine Rechnung bekommen wir in der Regel nicht gestellt.

Ganz anders sieht es bei unseren vierbeinigen Mitbewohnern aus. Man kann sie genau so sehen wie einen Privatpatienten.
Jede Behandlung muss aus eigener Tasche gezahlt werden.

Hat man dann das Pech und man benötigt tierärztliche Hilfe außerhalb der Praxiszeiten, kann das ziemlich teuer werden.

Die Gebührenordnung für Tierärzte GOT schreibt eine Notdienstpauschale von 59,50 € zwingend vor. Außerdem muss für alle tierärztlichen Leistungen der zweifache Satz nach GOT abgerechnet werden. Erlaubt ist es, maximal den vierfachen Satz abzurechnen.

Was eine Hausapotheke für den Hund auf keinen Fall ist!

Es gibt natürlich Indikationen, die keinen Aufschub dulden und sofort den Gang zum Tierarzt erfordern. Egal, ob nachts oder Feiertags. Das steht außer Diskussion und sollte jedem verantwortungsbewussten Hundehalter hoffentlich klar sein.

Für alle anderen Wehwehchen ist aber eine Hausapotheke, auch für den Hund, eine sinnvolle Angelegenheit.

Auch Kleinigkeiten wollen versorgt sein.
Das kennen wir ja von uns selbst. Wie oft kleben wir uns ein Pflaster auf kleine Schnitte und Risse, wie oft greifen wir zur Kopfschmerztablette…

Eine Hausapotheke ist also etwas Allgegenwärtiges.
Wenn man in seinem Haushalt schon eine Hausapotheke für den eigenen Bedarf vorhält, wovon ja auszugehen ist, kann man diese ganz einfach mit den speziellen Dingen für den Hund ergänzen.

Was kann eine Hundehausapotheke abdecken?

Hier mal einige Beispiele, die man selbst gut alleine behandeln oder zumindest erstversorgen kann. Schwere Notfälle führe ich hier extra nicht auf, da diese immer ein Fall für den Tierarzt sind.

  • Blutende Wunden, kleine Risse
  • Splitter, Scherben, Dornen in den Pfoten
  • Zecken
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Juckreiz
  • Prellungen

Was gehört alles rein?

Eine sinnvoll eingerichtete Hundeapotheke kann bei einer lebensbedrohlichen Lage zwar nicht den Tierarztbesuch ersetzen. Sie kann aber lebensrettend sein, wenn man sofort das richtige Material zu einer sachgerechten Erstversorgung zur Hand hat und auch im Umgang damit vertraut ist.

Wir empfehlen jedem Hundehalter einen Erste-Hilfe-Kurs, speziell für Hunde zu besuchen. Solche Kurse kann man teilweise vor Ort, oder aber auch als Onlinekurs besuchen.

Bei der Online-Variante hat man den Vorteil, dass man seine Lerngeschwindigkeit selbst bestimmt und man beliebig oft zurückspulen kann, wenn man etwas nicht sofort versteht.

Man kann das gelernte auch jederzeit auffrischen, da einem das Videomaterial unbegrenzt zur Verfügung steht.





Vorschläge für eine Grundausstattung der eigenen Hausapotheke für den Hund:

  • Maulschlaufe, zur Absicherung bei einer evtl. schmerzhaften Untersuchung
  • Betaisadona, zur Wunddesinfektion
  • Ballistol Animal oder Olivenöl, bei Juckreiz und zur Ohrreinigung und Fellpflege
  • Wundsalbe, Wundspray zur einfachen Wundversorgung
  • Heilerde, zum Stoppen von Durchfall
  • Bach Rescue Tropfen, zum Stress lindern
  • Zeckenzange, zum schnellen und sicheren Entfernen von Zecken
  • Pinzette, zum Entfernen von Splittern und Fremdkörpern
  • Fieberthermometer
  • Div. Verbandsmaterial, Mullbinden, Kompressen, Tupfer, zur sterilen Wundabdeckung
  • Flexbandagen, zum Fixieren von Verbänden
  • Verbandsschere

Genau wie die eigene Hausapotheke oder den Verbandskasten im Auto sollte man den Inhalt der Hundeapotheke von Zeit zu Zeit auf seine Haltbarkeit und Vollständigkeit hin überprüfen.
Nichts ist schlechter, als im Ernstfall mit leeren Händen dazustehen.

Ich wünsche euch allen, dass ihr niemals auf eure Hundeapotheke zurückgreifen müsst. Alles Gute für euch und eure Vierbeiner.