Mit dem Hund ins Kino? Na klar, ist doch kein Problem
Als ich auf einer allseits bekannten und beliebten Social-Media-Plattform vor ein paar Wochen einmal die Frage stellte:
„Wart ihr mit eurem Hund schon mal im Kino?“
hat das einen regelrechten Shitstorm ausgelöst.
Von Tierquälerei, viel zu laut für den Hund, persönlichen Beleidigungen und Belehrungen war alles dabei, was die Tastatur der schnell tippenden und oberflächlich denkenden User hergegeben hat.
Diese Reaktion hat mich ziemlich geschockt.
Ich hatte eigentlich vernünftige Antworten und Erlebnisse von anderen Hundefreunden erhofft.
Zum Glück haben ein paar dann doch verstanden, um was es geht und ihre Erfahrungen und Ideen geschildert.
Die Interessanten und relevanten Antworten gingen aber leider in den ganzen Müll-Posts unter.
Natürlich würde ich niemals mit meinem Hund in ein normales Kino gehen. Kein vernünftig denkender Mensch würde auf diese Idee kommen.
Deshalb hat mich die Reaktion bei Gesichtbuch 😉 sehr gewundert.
Das man als Hundehalter nicht auf einen schönen Kinoabend verzichten muss, ist ganz einfach möglich.
Zum einen hat man die Möglichkeit, mit seinem Hund ins Autokino zu fahren.
Dort sind Hunde sogar von den Betreibern herzlich willkommen.
Die Lautstärke ist dort überhaupt kein Problem, da der Kino-Ton aus dem eigenen Autoradio kommt.
Auch mit Hitze hat man keine Probleme, da die Vorstellungen im Autokino erst mit Einbruch der Dunkelheit starten.
Meistens gibt es auch in der Mitte der Vorführung eine kleine Pause.
Die kann man nutzen, um sich mit etwas Essbarem zu versorgen, oder man geht kurz mit dem Vierbeiner eine kleine Gassirunde.
Ein Besuch im Autokino ist ein tolles Erlebnis und ich glaube für uns Hundehalter auch ziemlich die einzige Möglichkeit für einen echten Kinobesuch.
Eine andere Alternative ist ein eigenes Heimkino.
Vor ein paar Jahren wäre das ein ziemlich teures Unterfangen gewesen.
Heutzutage kann man ein eigenes einfaches Heimkino schon mit einer Investition von unter 260 Euro realisieren.
Beispiel für ein eigenes günstiges Heimkino
Wir haben uns ein eigenes (mobiles) Heimkino zu einem erschwinglichen Preis (ca. 300 Euro) selbst zusammengestellt.
Das Wichtigste am Heimkino ist übrigens die Leinwand und nicht der Beamer.
Wir haben unsere ersten Filme auch einfach auf einer hellen Wand angeschaut und waren zufrieden.
Doch, wenn man eine richtige Projektionsleinwand verwendet, merkt man einen ziemlich heftigen Unterschied zur Wiedergabe auf der nackten Wand oder Tapete.
Wir haben uns für diese Rollo Leinwand mit Stativ entschieden.
Das Bild ist viel besser als auf der Tapete.
Die Leinwand kann man bei Nichtbenutzung einfach zusammenrollen und verstauen.
Natürlich ist auch eine mobile Nutzung möglich.
Man kann die Leinwand leicht in einem Kombi transportieren.
So kann man die Leinwand und das weitere Zubehör zu Freunden mitnehmen, um einen gemeinsamen Kinoabend zu erleben.
Die Leinwand kann man bei Nichtbenutzung einfach zusammenrollen und verstauen.
Zur Leinwand braucht ihr natürlich auch noch einen Beamer.
Günstige Beamer liefern zwar auch ein anschaubares Bild, sind aber im Betrieb ziemlich laut.
Da sprechen wir auch aus eigener Erfahrung.
Für ein paar Euro mehr bekommt man schon Geräte, die deutlich leiser sind.
Wir haben so einen einfachen Beamer. Das ist jetzt natürlich kein High End Produkt, das höchsten Ansprüchen gerecht wird.
Man bekommt aber ein helles und scharfes Bild, wenn man den Beamer mit einer Leinwand verwendet und ordentlich ausrichtet.
Der Lüfter ist zwar zu hören, aber nicht so extrem wie bei ganz billigen Geräten.
In meinen Augen hat man hier einen guten Kompromiss aus Preis und Qualität.
Filmspaß und Kinofeeling ist hier mit kleinem Budget möglich.
Dann braucht ihr nur noch einen Ständer für den Beamer und ihr habt eigentlich schon alles, was man für die erste Vorstellung im eigenen Heimkino benötigt.
Das A und O ist die richtige Ausrichtung des Beamers zur Leinwand. Da wir keine feste Montage wollten, haben wir uns diesen Ständer für den Beamer geholt.
Es ist immer ein paar Minuten Fummelarbeit, bis der Beamer vernünftig zur Leinwand ausgerichtet ist.
Es lohnt sich aber, sich diese Zeit zu nehmen. Wenn man es öfter macht, ist das ganze System in knapp 10 Minuten aufgebaut und ausgerichtet.
In den meisten Beamern sind eigene Lautsprecher verbaut.
Besser klingt es, aber wenn ihr den Klang über gute Bluetooth-Lautsprecher ausgeben lasst.
Filme oder Serien könnt ihr euch zum Beispiel bei *Prime Video holen.
Bereits in der einfachen Prime Mitgliedschaft hat man hier eine große Auswahl an Filmen und Serien, die im Beitrag enthalten sind und nicht extra bezahlt werden müssen.
Über den *Fire TV Stick und einer App wie *Waipu TV (App oder Stick) könnt ihr sogar das normale Fernsehprogramm auf der großen Leinwand anschauen.
Mit Eddy im Autokino
Letzte Woche waren wir mit Eddy zum ersten Mal im Autokino.
Das Autokino Gravenbruch ist nur knappe 40 Minuten von uns entfernt.
Hier fahren wir seit fast 30 Jahren immer wieder mal hin.
Wir haben uns den Film „Dog – das Glück hat vier Pfoten“ angeschaut.
In dem Film spielt eine Malinois Hündin die Hauptrolle.
Für uns als die totalen Malinois Fans also ein Pflichtbesuch.
Der Besuch mit Eddy im Autokino war absolut unspektakulär.
Leider gab es diesmal keine Pause in der Hälfte des Films.
Uns hätte es schon interessiert, wie viele Malis an diesem Abend im Kino waren.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht die einzigsten waren.
Im VW Bus vor uns war ein Dogo Canario der während des Films vorne bei seinen Haltern gesessen hat.
Eddy hat den Film verschlafen.
Er hätte zwar auch nach vorne zu uns gekonnt.
Doch er hat nur mal kurz geschaut und sich dann zufrieden auf seinem Platz in der zweiten Reihe in unserem Hundeauto zusammengerollt und seine Augenlider von innen bewacht.
Der Autokinobesuch mit Eddy war auch für uns eine sehr interessante Erfahrung.
Wir wussten vorher nicht, wie Eddy auf einen Besuch im Autokino reagieren wird.
Doch Probieren geht über Studieren und es hat sich definitiv gelohnt.
Wir werden jetzt öfter mal mit Eddy ins Autokino fahren.