Warum frisst mein Hund Gras?

Es gibt einige Gründe, warum ein Hund Gras frisst

Gras fressen bei Hunden ist gerade jetzt wieder mal ein aktuelles Thema.

Im Frühling sind die Wiesen besonders nährstoffreich. Das Gras ist richtig schön grün und saftig und schmeckt dazu auch noch süßlich.

Da können sehr viele Hunde einfach nicht widerstehen.

Wenn der Hund im Frühling gelegentlich mal Gras frisst, ist das kein Grund zur Sorge.

Ihr könnt ja mal eure Hundekumpels fragen, ob deren Hunde im Frühling auch regelmäßig zu Schafen mutieren.

Daran ist nichts ungewöhnlich.


Gras fressen, wie viel ist normal?

Wie eben schon erwähnt ist, gelegentliches Gras fressen im Frühling kein Grund zur Sorge.

Nur wenn euer Hund übertrieben viel Gras frisst und sich davon nur schwer abbringen lässt, sollte man der Ursache auf den Grund gehen.

Wenn der Hund das Gras büschelweise ausreist und verschlingt, vielleicht sogar mit Erdklumpen dran, ist das nicht mehr normal.

Kommt so ein extremes Verhalten oft vor, sollte man zur Sicherheit mal seinen Tierarzt kontaktieren.



Die Verdauung des Hundes

Ein paar Worte zur Verdauung des Hundes.

Wenn ein Hund Nahrung sieht oder riecht, beginnt im Maul eine verstärkte Speichelproduktion.

Das dient dazu, die Nahrung einzuweichen und für den Transport durch die Speiseröhre in den Magen zu schmieren, damit es gut flutscht.


Hunde schlingen ihre Nahrung in großen Stücken einfach fast unzerkaut herunter. Deswegen ist die Magensäure eines Hundes auch deutlich aggressiver als die von uns Menschen.


Die Magensäure des Hundes sorgt unter anderem dafür, die Nahrung aufzuspalten und verdaulich zu machen. Auch schädliche Mikroorganismen werden durch die Magensäure unschädlich gemacht. Das sind alles wichtige Vorgänge, die auch dazu dienen den Darm zu schützen, bevor der Mageninhalt ihn erreicht.


Hund auf einer schönen Wiese.
Hunde lieben Wiesen


Der Hundemagen selbst ist mit einer Schleimschicht ausgekleidet, die vor der aggressiven Magensäure schützt.


Normal produziert der Hund nur Magensäure, wenn der Magen gefüllt ist.


Bei einer Störung kann es aber vorkommen, dass der Hund auch Magensäure produziert, wenn er gerade nicht frisst.


Das dadurch entstehende Ungleichgewicht im Magen versucht der Hund dann zum Beispiel mit dem Fressen von Gras auszugleichen.


Was bringt dem Hund das Gras fressen?

Gras liefert Ballaststoffe und regt damit die Verdauung des Hundes an und kann so helfen, Verdauungsbeschwerden zu lindern.


Gras kann auch zu erbrechen führen, bzw. das Erbrechen erleichtern. Das ist dann nützlich, wenn der Hund etwas im Magen hat, das er wieder loswerden möchte.


Gras baut auch Stress ab. Bei einem gestressten Hund sinkt der Blutzuckerspiegel und wird durch den im Gras enthaltenen Zuckeranteil wieder erhöht und senkt so den Stresslevel wieder ab.
Beim Kauen von Gras werden auch Glückshormone freigesetzt, die ebenfalls für Entspannung sorgen.


Gras hat auch eine durstlöschende Wirkung. Falls unterwegs keine Wasserquelle liegt oder man kein Wasser für den Hund dabei hat, sollte man das Gras fressen nicht unterbinden, wenn der Hund scheinbar Durst hat.

Optimalerweise hat man aber immer Wasser für den Hund dabei.


Wann ist Gras fressen problematisch?

Direkt am Straßenrand ist kein guter Ort, um Gras zu fressen. Dort ist das Gras mit Schadstoffen von den Fahrzeugen und auch mit Streusalz belastet.


Direkt am Feldrand könnte das Gras mit Dünger, Gülle und Pflanzenschutzmitteln belastet sein. Also auch kein guter Platz, um zu grasen.


Die sichersten Grasflächen sind die, wo auch Kühe und andere Nutztiere weiden. Da bekommt der Hund auch gleich noch ein paar Umweltreize für seine Sozialisierung mit.


Wiese an einem Waldweg. Hier kann der Hund bedenkenlos Gras fressen.
Hier schmeckt das Gras besonders lecker.


Was reinkommt muss auch wieder raus

Auch das gehört dazu. Wenn der Hund eine gute Portion Gras gefressen hat, kann es vorkommen, dass bei der nächsten Gassirunde der Stuhlgang nicht in einem Rutsch entleert wird und mit ein paar Grashalmen hängen bleibt.

Normal merkt der Hund das und wird noch mal ansetzen, um die hängenden Reste loszuwerden.

Dabei läuft er etwas umher, um den optimalen Platz zu finden.

Also nicht gleich in Panik geraten, wenn der Hund Gras aus dem Hintern Hängen hat.

Alle Hunde, die ich kenne, lösen das Problem immer ganz schnell.


Auf keinen Fall solltet ihr an einem so einem Grashalm ziehen. Grashalme können sehr scharf sein und beim ziehen Verletzungen am Darm verursachen.


Tipp, wenn der Hund ständig Gras frisst

Ständiges Gras fressen kann auch auf einen Nährstoffmangel hindeuten. Hier kann man versuchen, das Futter auf mehrere Portionen am Tag aufzuteilen (Besonders dann, wenn der Hund nüchtern immer wieder erbricht).

Zusätzlich kann man dem Futter auch etwas Heilerde zugeben.
Das ist ein bewährtes Hausmittel. Hier sollt man nur beachten, dass zu viel Heilerde zu Verstopfungen führt.