Hund mit Schal um den Hals als Symbolbild für Zwingerhusten oder Hundegrippe.

Zwingerhusten erkennen und behandeln

Was ist Zwingerhusten?

Zwingerhusten  (infektiöse Tracheobronchitis bei Hunden) ist auch unter der Bezeichnung Hundegrippe bekannt.

Dabei handelt es sich um eine hochansteckende Erkrankung der oberen Atemwege des Hundes. Die Krankheit dauert auch mit tierärztlicher Behandlung mehrere Wochen an, bis sie komplett ausgeheilt ist.
Für gesunde Hunde verläuft die Krankheit häufig ohne schwere Folgen. Ich rate euch trotzdem zum Tierarzt zu gehen und euren Hund untersuchen zu lassen, um Sekundärinfektionen auszuschließen, bzw. rechtzeitig die entsprechende Behandlung dagegen einzuleiten.
Gefährlich ist Zwingerhusten besonders für Welpen und immungeschwächte Hunde. Auch bei gesunden Hunden verläuft der Zwingerhusten im Fall einer Sekundärinfektion heftiger.

Wie stecken sich Hunde mit Zwingerhusten an?

Die Übertragung der Krankheit erfolgt durch die Luft oder per Tröpfcheninfektion. Als Erreger kommen verschiedene Viren und Bakterien infrage.

Durch die Vielzahl der möglichen Erreger ist die Gefahr einer Sekundärinfektion immer gegeben.
Ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit rascher Ausbreitung besteht immer, wenn viele Hunde auf einmal zusammenkommen, Hundesportveranstaltungen, Hundeausstellungen, Zwingeranlagen.

Daher kommt auch der Name dieser Krankheit.

Mögliche Ansteckungsquellen sind unter anderem gemeinsam genutzte Spielzeuge und auch öffentliche Trinknäpfe (wie vor manchen Geschäften und Tankstellen).
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch liegt zwischen 2 und 30 Tagen. Diese lange Ansteckungszeit ist auch der Grund, weshalb sich diese Krankheit so schnell ausbreiten kann. Bis sich der Zwingerhusten beim Hund bemerkbar macht, kann er schon viele andere Hunde in seinem Umfeld damit angesteckt haben.

Wann ist Zwingerhusten gefährlich?

Gefährlich kann es werden, wenn zur eigentlichen Infektion, die meistens durch Viren ausgelöst wird und den Hund natürlich schwächt und anfällig macht, eine weitere Infektion dazu kommt (Sekundärinfektion). Sekundärinfektionen erfolgen meistens über Bakterien, die dem geschwächten Körper dann richtig zusetzen können.
Normal ist der Husten trocken.

Kommt zum trockenen Husten allerdings feuchter schleimiger Auswurf dazu, könnte das auf eine Lungenentzündung hinweisen. In jedem Fall hat sich die Krankheit verschlimmert, wenn der Husten nicht mehr trocken ist.
Deshalb ist der Besuch beim Tierarzt auch bei leichten Krankheitssymptomen immer ratsam, damit es möglichst nicht zu einer Verschlimmerung kommt.

Wie klingt Zwingerhusten beim Hund?

Am Klang lässt sich die Krankheit schnell erkennen.

Das Geräusch kennen wir seit letztem Jahr aus eigener Erfahrung. Wir haben es erst komplett falsch eingeschätzt und dadurch wertvolle Behandlungszeit verschwendet.
Damit euch das hoffentlich nicht passiert, versuche ich den typischen Klang des Zwingerhustens so gut wie möglich zu beschreiben. Es klingt nicht so wie das Husten von uns Zweibeinern.

Hat euer Hund schon mal etwas verschluckt und wollte es wieder loswerden? Genau dieses würgende, keuchende Geräusch, das dabei entsteht (teils auch mit richtigem würgen verbunden) ist der Klang von Zwingerhusten.
Ist der Zwingerhusten mit dem Auswürgen von Schleim verbunden, befindet sich die Krankheit schon in einem stärkeren Stadium.
Spätestens jetzt solltet ihr mit dem Hund zum Tierarzt gehen.

Vorbereitung des Tierarztbesuchs

Wenn ihr euren Tierarzt wegen eines Termins anruft, teilt ihm auf jeden Fall mit, dass ihr den Verdacht auf Zwingerhusten bei eurem Hund habt.
So kann die Praxis verhindern, dass ihr im Wartezimmer weitere Hunde ansteckt.

Diagnose und Behandlung

Der Tierarzt untersucht den Hund allgemein (Sichtkontrolle, Abhören, Fieber messen). Dabei wird er auch das Geräusch (Husten hören) und kann schon dadurch eine erste Diagnose stellen.
Zusätzlich werden Laborwerte erhoben. Eine Blutuntersuchung und ggf. einen Nasen- oder Rachenabstrich wird euer Tierarzt vermutlich auch durchführen.

Der Hund bekommt schleimlösende und Husten stillende Medikamente, meistens auch Antibiotika und bei Bedarf auch etwas gegen Fieber.

Der Hund braucht jetzt insbesondere Ruhe, keinen Stress und eine warme Umgebung. Zum Gassigehen ist jetzt ein Geschirr besser als ein Halsband. Der Druck vom Halsband kann nämlich zusätzlichen Hustenreiz auslösen und ist für den Hund im Moment mit Sicherheit sehr unangenehm.

Mit der Krankheit müsst ihr Geduld haben. Lieber etwas länger ein ruhigeres Hundeleben führen, als die Krankheit unnötig zu verschleppen und dann noch länger für die Genesung zu brauchen.

Zwei belgische Schäferhunde toben zusammen auf einer Wiese und haben Spaß am Hundeleben. Bei Zwingerhusten ist das leider eine Weile nicht möglich.
Wildes Toben und Spaß mit den Kumpels hat bei Zwingerhusten leider erst mal Pause

Unsere eigenen Erfahrungen mit Zwingerhusten

Letztes Jahr hat es unseren Eddy erwischt. Wir dachten zuerst an einen verschluckten Fremdkörper. Das hatten wir nämlich einmal und das hat sich exakt gleich angehört.
Wir haben ins Maul geschaut und auch mit der Hand gefühlt, soweit es ging. Von einem Fremdkörper, keine Spur. Die nächste Idee war, auf den Rücken zu klopfen, um den vermeintlichen Fremdkörper zu lösen.
Das hat natürlich auch nichts gebracht.
Als Nächstes habe ich beim Tierarzt angerufen und gefragt, ob die vor Ort eine Möglichkeit haben, um tiefer im Hund nach Fremdkörpern zu schauen.
Direkt am Telefon wurde mir schon gesagt: „Das klingt nach Zwingerhusten.“
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und war ein wenig geschockt.

Wir konnten direkt nach dem Anruf zur Praxis fahren (also keine Zeit, um über Zwingerhusten zu googeln). Im Hinterkopf hatte ich nur, dass Zwingerhusten eine ganz üble Krankheit ist.

Die erste Frage vom Tierarzt war, beißt er?
Nachdem ich „Nein“ sagte, hat er Eddy etwas gestreichelt und schon war seine komplette Hand im Maul von Eddy verschwunden.
So einen coolen Tierarzt habe ich noch nie erlebt.
Das hat mich dann auch etwas beruhigt. Ich war nämlich etwas in Panik.

Die Diagnose Zwingerhusten hat sich dann im Lauf der Untersuchung bestätigt. Der Tierarzt hat mich auch super über die Krankheit und, wie es weitergeht, aufgeklärt.

Eddy bekam einige Spritzen und Medikamente. Man hat schon am nächsten Tag eine leichte Besserung gespürt.
Die nächsten Tage ist es aber gleich geblieben und keine weitere Besserung eingetreten.

Wir haben dann ca. eine Woche später noch mal den Tierarzt aufgesucht. Eddy wurde kontrolliert und hat noch eine Spritze und ein paar Medikamente für zu Hause bekommen.
Bei der Gelegenheit wurde auch gleich die Impfung gegen Zwingerhusten aufgefrischt.

Nach ca. drei Wochen war der Spuk dann zum Glück vorbei und Eddy durfte wieder toben und Kumpels besuchen.

Bitte beachten:

Tipps aus Social Media und auch unsere Blogartikel ersetzen keinen Tierarztbesuch. 
Denn nur der Tierarzt kann, feststellen, wie heftig eine Infektion ist und welche Behandlung erforderlich ist.
Nur ein Tierarzt kann wirksame Medikamente geben und verschreiben. 
Wenn euer Tierarzt nur eine leichte Form feststellt, seid froh. Stellt er eine stärkere Form fest, seid erst recht froh. Denn jetzt bekommt euer Hund sofort die richtige Hilfe, die er benötigt, um schnell wieder fit zu werden.

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