Am Anfang waren die Stehohren
Habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, warum es bei Hunden so viele verschiedene Ohrformen gibt?
Ganz grob gibt es ja Hunde mit Stehohren und Hunde mit Schlappohren.
Aber auch Zwischenformen wie Knopfohren und Rosenohren sind möglich.
Ganz ehrlich, von Knopf- und Rosenohren habe ich zu ersten Mal gehört, als ich Informationen zu diesem Artikel recherchiert habe.
Die Frage, warum es Steh- und Schlappohren gibt, hat mich nämlich eiskalt erwischt und konnte von mir nicht beantwortet werden.
Mich hat das Thema dann selbst so neugierig gemacht, dass ich etwas Nachforschung betrieben habe.
Im Grunde ist das Ganze schnell erklärt, wenn man es denn weiß.
Dieser Artikel macht euch also etwas schlauer und ihr könnt, falls euch jemand einmal die Frage mit den Hundeohren stellt, direkt antworten.
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Die Zwischenformen
Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, erkläre ich euch schnell, was es mit diesen Zwischenformen auf sich hat.
Knopfohren
Knopfohren sind im Prinzip Stehohren, die auf halber Höhe abknicken und dann nach vorne herunterhängen.
Eine bekannte Rasse mit dieser Ohr-Form ist der Jack-Russell-Terrier.
Rosenohren
Die Rosenohren stehen auch etwas nach oben, fallen dann aber zur Seite weg und hängen dort herunter.
Diese Ohren findet man bei Pitbulls, Windhunden und Möpsen.
Vom Stehohr zum Schlappohr
Der Wolf als Urvater unserer Haushunde hat Stehohren.
Das macht ihn zu einem ausgezeichnetem Jäger mit einem sehr feinen Gehör.
Als die Menschen begannen Wölfe zu domestizieren und wild lebende Wölfe mit Futter immer zutraulicher machten, produzierten diese Wölfe immer weniger Adrenalin.
Adrenalin gilt als das „Kampf oder Flucht“ Hormon.
Was in der freien Wildbahn für die Wölfe also absolut überlebenswichtig ist.
Die Nachkommen dieser zutraulichen Wölfe hatten immer weniger Adrenalin in ihrem Körper.
Man spricht hier sogar von einem Gendefekt.
Durch diesen Gendefekt waren die Stammzellen in den Wolfsembryos weniger gut entwickelt.
Während der Trächtigkeit der Mutter Wölfin wandern die Stammzellen durch den Körper des sich in ihr entwickelnden Tieres.
Wenn nicht alle Stammzellen die Ohren erreichen, kommt es zur Deformierung oder Schlaffheit der Ohren.
Die domestizierten Wölfe wurden auch immer weniger aggressiv und ängstlich als ihre wilden Vorfahren.
Auf dem Weg vom Wolf zum heutigen Hund veränderte sich das Aussehen deutlich.
Andere Ohren, kleinere und schwächere Kiefer und ganz andere Körperformen sind so im Laufe der Zeit entstanden.
Hunde, die auch heutzutage noch etwas wölfisches Aussehen behalten haben, sind noch am engsten mit ihnen verwandt.
Dazu gehören Huskys, Samojeden, Spitze und noch ein paar weitere Rassen.
Sind Hunde mit Schlappohren ruhiger als Hunde mit Stehohren?
Zu dieser Frage konnte ich keine vernünftigen Quellen finden.
In allen Listen, wo zum Beispiel die 10 ruhigsten Hunderassen vorgestellt werden, sind jedenfalls nur Hunde mit Schlappohren enthalten.
Auch in Listen mit Anfängerhunden (blödes Wort) finden sich fast nur Hunde mit Schlappohren.
Ich persönlich kenne auch einige Hunde mit Schlappohren, die Feuer im Ar… haben.
Verallgemeinern kann man da also nichts.
Ohrpflege beim Hund
Egal, ob Steh- oder Schlappohren. Hundeohren wollen *gepflegt sein, damit der Hund sich wohlfühlt.
Am besten macht ihr es zum Ritual, die Ohren einmal täglich zu inspizieren.
Das kann man leicht in eine Streichel und Kuscheleinheit integrieren. Der Hund merkt dann überhaupt nicht, dass er „untersucht“ wird.
Besonders auf Fremdkörper und Parasiten im Ohr solltet ihr achten.
Gerade bei Schlappohren könnte man schnell Zecken übersehen, wenn man nicht täglich kontrolliert.
Auch Grannen und Pollen haben nichts im Hundeohr verloren und müssen vorsichtig entfernt werden.
Wenn euer Hund seine Ohren öfter schüttelt als sonst, oder er sich an den Ohren kratzt, solltet ihr der Ursache direkt auf den Grund gehen.
Verschleppte Infektionen können sogar einen Gehörschaden nach sich ziehen.
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