Hund entlaufen, so einfach kann man vorbeugen

Tipps zur Vorbeugung und für den Notfall

Hund entlaufen, diese beiden Worte liest man leider immer wieder auf Suchplakaten, die von verzweifelten Hundehaltern aufgehängt werden, weil der geliebte Vierbeiner in einem ungünstigen Augenblick abgehauen ist.
Die Plakate von Tasso und auch die Suchanzeigen bei den sozialen Medien hat bestimmt jeder von uns schon mal gesehen.
Manchmal bekommt man auch die Umstände mit, die hinter den Suchplakaten stecken. Mit etwas mehr Wissen und Vorsicht wären einige dieser Schicksale möglicherweise zu verhindern gewesen.
Hier bekommt ihr von uns ein paar Tipps zur Vorbeugung und wie ihr im Notfall euren Hund leichter finden könnt.


Wann besteht erhöhte Gefahr, dass ein Hund entwischt?

– Auf dem Transport eines Hundes in sein neues Zuhause.
– In der Eingewöhnungsphase im neuen Zuhause.
– Bei Hunden mit ausgeprägtem Jagdtrieb.
– Generell bei ängstlichen Hunden, besonders bei sog. Auslandshunden.
– In der Zeit um Silvester herum. In dieser Zeit gibt es die höchste Zahl an Vermisstenmeldungen bei den bekannten Haustierregistern.


Man kann niemals alles ausschließen.

Schließlich möchte man ja kein Helikopter Frauchen oder Herrchen sein.
Aber bei den genannten Beispielen ist etwas mehr Sorgfalt angebracht.

Besonders an Silvester und den Tagen kurz davor und kurz danach sollte man lieber etwas mehr absichern als normal.
Ein kurzer Schreckmoment reicht aus und schon ist der Hund entlaufen.


Wie kann ich bestmöglich vorbeugen?

Die einfachste Möglichkeit zu verhindern, dass der eigene Hund entläuft, ist ein funktionierender Rückruf (zum Beispiel mit der Hundepfeife) in allen Situationen.
Mit dem Rückruftraining sollte man am besten so früh wie möglich anfangen und dieses auch immer wieder trainieren und auffrischen, bis es 100 % sicher abrufbar ist.


Die bessere Alternative zum Rückruf

Eine Alternative zum Rückruf, die unter Umständen sogar sicherer ist, ist das Kommando „Down“.
Down ist im Prinzip fast das gleiche wie Platz, nur eben auf Entfernung.


Down hat den Vorteil, dass sich der Hund sofort hinlegt und an Ort und Stelle liegenbleibt.
Beim klassischen Rückruf kann es je nach Situation passieren, dass der Hund über eine befahrene Straße rennt.


Der Hund rennt zum Beispiel unkontrolliert über die Straße zu einem Hundekumpel.

Wenn man jetzt aus Reflex einen Rückruf einleitet, ist die Gefahr relativ groß, dass der Hund vor ein Auto läuft.
Deshalb sollte man die „Down“ Alternative auch beherrschen.
Über den Aufbau von verschiedenen Rückrufmöglichkeiten geht es in diesem Artikel über Hundepfeifen.


Weitere Möglichkeiten seinen Hund besonders zu sichern

Doppelte Sicherung

Die doppelte Sicherung ist eine sehr wirksame Methode, seinen Hund besonders zu schützen, wenn es situationsbedingt erforderlich ist.


Es gibt mehrere Möglichkeiten der doppelten Sicherung.


Am bekanntesten ist die Verwendung von Halsband und zusätzlich einem Geschirr. Damit das ganze auch Sinn ergibt, müssen Halsband und Geschirr natürlich miteinander verbunden sein.
Das kann man auch auf mehreren Wegen erreichen.


Doppelte Sicherung damit der Hund an Silvester nicht so einfach entlaufen kann. Leine mit zusätzlichem Kurzführer für einen zweiten Haltepunkt.
Eine Leine, zwei Karabiner, dank zusätzlichem Kurzführer

Eine Möglichkeit ist es, eine verstellbare Leine zu verwenden, die an beiden Enden über einen Karabinerhaken verfügt.
Man hängt dann einen Haken im Halsband und einen Haken im Geschirr ein.

Sollte das Halsband sich lösen, ist die Leine trotzdem noch mit dem Geschirr verbunden.


Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von zwei Leinen. Das finden wir persönlich als ziemlich unpraktisch.


Wir haben eine eigene Methode entwickelt. 😄
Unsere Sicherung besteht aus Halsband + Geschirr und die Verbindung lösen wir mit einem Kurzführer, den wir im Karabiner einer normalen Leine einhängen.


Hund entlaufen? Mit der doppelten Sicherung kann man in bestimmten Situationen vorbeugen.
Doppelte Sicherung beim Umwelttraining.

Leine extrem auf Sicherheit optimieren

Unseren Hund haben wir 2014 mit 7 Monaten aus zweiter Hand bekommen. Er brachte einige Baustellen mit. Eine davon war, dass er bei vorbeifahrenden Fahrzeugen sehr wild reagiert.


Es hat viel Training und Zeit gebraucht, um dieses Verhalten auf ein Maß zu reduzieren, mit dem man umgehen kann.
Trotz ständigem Training ist diese Problematik nur deutlich schwächer, aber nicht komplett weg.


Da Hund gegen Auto für den Hund nicht gut ausgeht, haben wir uns robuste gummierte Textil-Leinen aus dem Sporthundebereich angeschafft.
Die Leinen sind super, aber die Karabiner sind der Schwachpunkt. An der Stelle, wo sich der Karabiner drehen kann, gehen diese gelegentlich kaputt.


Ein ziemlich sicherer Schutz, dass der Hund entläuft ist eine stabile Leine mit Kong-Frog als Haltepunkt.
Sicherheit extrem mit eingebundenem Kong-Frog

Nach Murphys Gesetz vermutlich ausgerechnet dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Wir tauschen die Karabiner generell gegen bessere Lösungen aus.
Manchmal lassen wir auch den originalen Karabiner an der Leine und binden zusätzlich einen Kong-Frog in die Leine ein.
Das hat zusätzlich den Vorteil, dass man so gleich zwei Befestigungen für eine doppelte Sicherung hat.
Beim Training im Straßenverkehr hat man so eine sehr hohe Sicherheit.
Wer einen normalen entspannten Hund hat, benötigt solche extremen Lösungen natürlich normalerweise nicht.


GPS Tracker, schnelle Hilfe, wenn der Hund entlaufen ist

Jetzt kommt Hightech ins Spiel.

Speziell für Hunde gibt es auf dem Markt auch ein breites Angebot an GPS-Trackern. Das sind kleine Geräte, die über Mobilfunk und GPS jederzeit den genauen Standort des Hundes ermitteln können und diesen auf dem Smartphone des Hundehalters anzeigen.


Bei unserem letzten Bummel durch den XXL Fressnapf in Gießen haben wir uns so einen Tracker zugelegt. Unsere Erfahrungen mit diesem coolen und sinnvollen Gadget möchten wir euch hier gerne berichten.
Ein GPS Tracker bietet dem Hund Freiraum und Sicherheit gleichzeitig.
Sollte der Hund aus welchen Gründen auch immer einmal abhandenkommen, kann man sofort auf dem Handy schauen, wo er sich gerade herumtreibt.
Vielleicht ist er ja nur ein paar Meter außer Sichtweite und hat seine Ohren auf Durchzug gestellt, weil er etwas Besonderes erschnüffelt hat.


Unser Fressnapf GPS Tracker

UPDATE vom 29.12.2021 beim Fazit bitte beachten!

Der Kauf. Erfolgte spontan aus einer Mischung aus Neugier und Interesse. Bei einem aktuellen Preis von 39,99.- Euro kann man schließlich auch nicht viel falsch machen.
Kaufentscheidend war für uns auch, dass der Tracker die ersten zwei Jahre keine laufenden Kosten verursacht.
Ob nach zwei Jahren eine Gebühr erhoben wird, ist noch unbekannt, da dieses Geschäftsfeld neu für Fressnapf ist. Wenn es dazu kommen sollte, wird diese Gebühr pro Jahr max. 9,99.- Euro betragen.
Das sollte einem für die Sicherheit seines Hundes nicht zu viel sein.
Der Tracker verwendet zwei Mobilfunknetze, nämlich das Netz der Telekom und das Netz von Vodafone. Das ist für uns auch ein entscheidender Punkt. Besonders in Waldgebieten funktioniert nicht jedes Mobilfunknetz gleich gut.


GPS Tracker für Hunde.
Unser neuer GPS Tracker für Eddy

Lieferumfang

Geliefert wird der Tracker in einer kleinen Pappschachtel. In der Schachtel findet man den Tracker und ein Ladekabel zum induktiven Aufladen. Dazu noch eine kleine Anleitung wie man den Tracker in Betrieb nimmt und welche Features er zu bieten hat.


Erste Inbetriebnahme

Zuerst muss man sich die Fressnapf GPS-Tracker App auf sein Handy laden.
Für die Nutzung des Trackers ist ein Kundenkonto bei Fressnapf erforderlich. In der App werden alle notwendigen Schritte erklärt.
Um die eingebaute SIM-Karte im Tracker zu aktivieren, muss dieser vollständig aufgeladen werden. Dazu wird empfohlen, den ersten Ladevorgang in der Nähe eines Fensters durchzuführen.
Das hat bei uns alles innerhalb weniger Minuten und ohne Probleme funktioniert.
Wir verwenden die IOS Version der App.
Die Verbindung mit unserem iPhone 11 war mit ein paar Klicks erledigt.
Fressnapf empfiehlt dann eine größere Gassi Runde zu gehen damit der Algorithmus des Trackers lernen kann und das GPS sich optimal initialisiert.


Anbringen des Trackers

Auf der Tracker Rückseite befindet sich eine Lasche mit Klettverschluss. Damit lässt sich der Tracker an unterschiedlichen Halsbändern oder Geschirren anbringen.
Wir haben den Tracker bis jetzt an einem Halsband aus BioThane und sogar an einem runden Seil-Halsband verwendet.
Er ist auf keiner unserer Touren, die übrigens nicht nur auf normalen Wegen verlaufen, abgefallen.


Funktion der Smartphone-App

Die Smartphone-App bietet neben der Ortungsfunktion noch ein paar weitere interessante Features. Diese möchte ich nur kurz erwähnen.
In der App besteht die Möglichkeit seinen Hund bei Findefix (Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes) zu registrieren und wenn der Hund entlaufen ist über die App als vermisst zu melden.
Es besteht auch die Möglichkeit eine Videoverbindung zu einem Tierarzt (Gebührenpflichtig) herzustellen.
Interessant ist auch die Zusammenarbeit mit Giftköder Radar. In der Karte werden nämlich auch gemeldete Giftköder angezeigt.

Man kann außerdem verschiedene Hunde Profile anlegen. Hat man mehrere Hunde und Tracker, können diese einzeln in der App ausgewählt werden.
Für jeden Hund wird auch angezeigt, wie der Kalorienbedarf und die empfohlene Trinkmenge pro Tag ist.
Fast hätte ich noch einen wichtigen Punkt vergessen. In der App sieht man auch den Ladezustand des Trackers.
Geht der Akku zur Neige, bekommt man zudem eine E-Mail mit dem Hinweis, den Tracker zeitnah aufzuladen.


Die Tracking und Ortungsfunktion

Jetzt kommen wir aber endlich zum Herzstück dieses kleinen feinen Gerätes, der Ortungsfunktion.
Hier kann man sich den eigenen Standort und den Standort des Hundes anzeigen lassen. In der normalen Trackingfunktion aktualisiert der Tracker jede Minute den Standort des Hundes.
Aktiviert man Live-Tracking, wird der Standort des Hundes sogar alle 15 Sekunden aktualisiert.

Alle Gassirunden, die länger als 5 Minuten dauern, werden als Aktivität aufgezeichnet.
Die Aktivitäten kann man sich in der App anschauen. Diese werden dort nach Datum und Zeit sortiert angezeigt.
Man bekommt Informationen zur Länge und Dauer der Strecke.
Die Gassirunde wird auch in der Karte angezeigt. Das finden wir besonders nützlich.
Manchmal gehen wir spontan irgendwo mit dem Hund wandern und entdecken dabei zufällig sehr schöne Stellen.
Möchte man diese Orte später wieder entdecken, kann man einfach in der App zum entsprechenden Datum springen und in der Karte schauen, wo man da gewesen ist.
Besonders im Urlaub findet man ja oft besonders schöne Runden, die man beim nächsten Urlaub gerne wieder besuchen möchte.
Da ist die Aufzeichnung in der Karte eine sehr große Hilfe.


Unser Fazit zum GPS Tracker von Fressnapf

Wir sind mit dem spontanen Einkauf sehr zufrieden.

Der Tracker funktioniert einwandfrei und bietet für uns einen vollkommen ausreichenden Funktionsumfang.
Die Laufzeit des Akkus hat nach dem ersten Laden und viel Spielerei mit dem Tracker für 5 Tage ausgereicht.



Als zusätzliche Sicherheit können wir jedem Hundehalter, der über einen unternehmungslustigen Hund verfügt, empfehlen über die Anschaffung eines GPS-Trackers nachzudenken.

Den GPS Tracker könnt ihr hier bestellen *GPS Tracker für Hunde.


UPDATE vom 29.12.21

Schade, wir waren so von dem Tracker angetan, mussten ihn aber leider umtauschen.



Bei uns ist es vorgekommen, dass sich die App mehrfach komplett aufgehängt hat und eingefroren ist.

Das größte Problem war aber, dass sporadisch die Position des Hundes stundenlang nicht zu ermitteln war und immer ein alter Standort angezeigt wurde.



Der Umtausch bei Fressnapf verlief absolut ohne Probleme.


Wir waren bis jetzt auch die Ersten, die Probleme mit dem Tracker hatten und das Gerät umgetauscht haben.


Bei den Recherchen nach einem alternativen GPS Tracker haben wir kein Gerät und keinen Hersteller gefunden, bei denen nicht auch sporadische Probleme auftreten.

Von allen GPS Trackern ist das Gerät von Fressnapf das günstigste und auch das Einzigste, für das man kein Abo für den Mobilfunk abschließen muss.


100 % Sicherheit kann man niemals haben. Doch die Chance den Hund im Notfall per GPS orten und schnell zu finden zu können, hat man nur, wenn man einen Tracker einsetzt.


Wozu man den Tracker auch verwenden kann

Habt ihr zufällig Mantrailing als Hobby? Dann kann das versteckte „Opfer“ mit der App nachschauen, wo der Hund ist, wenn es zu lange dauert. 😉


Abschließende Worte: „Vorsicht ist besser als Nachsicht“

Eigentlich eine ziemlich platte und abgenutzte Redewendung. Doch, wenn es darum geht, etwas Gutes für die Hundewelt zu tun, muss man manchmal auf bestimmte Gefahren hinweisen.
Wäre es anders, gäbe es gerade zu Silvester nicht diesen sprunghaften Anstieg an Verlustmeldungen von Hunden und auch Katzen.

Wenn ihr euren Hund auch doppelt sichern wollt, hier habe ich den Kong-Frog, die passende gummierte Leine und ein gutes Geschirr verlinkt.